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philosophie

Die dyadische Arithmetik der Griechen, die Zahlen nach geraden und ungeraden klassifiziert, galt Platon als Beispiel reiner Wissenschaft und er benutzte sie als Vorbild seiner berühmten dihairetischen Methode (Klassifikation durch Halbieren).

In einem Brief an den Kaiser von China legte der Mathematiker und
Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz im Januar 1697 eine dyadische
Arithmetik aus Null (dem Nichts) und Eins (Gottes Wort) dar. Er schrieb:
„Alles kann mit dieser Methode gelöst werden.“ Deshalb kündigt er an, „dass man mit dieser Dyadik auch eine Rechenmaschine bauen könnte“, die alle Antworten auf jede Frage zweifelsfrei berechnen könne.

China faszinierte ihn, weil das I Ging ihm seine umfassende Geltung der Dyadik zu bestätigen schien. Die 64 Hexagramme des Weisheitsbuches, mit dem in jeder Lebenslage der richtige Rat gegeben werden kann, sind nach strenger Kombinatorik aus zwei als polar aufgefassten Strichen aufgebaut. Leibniz wünschte sich einen wissenschaftlichen Austausch mit China, ja regte sogar an, dass China Missionare in den Westen schicken sollte, um die richtige anwendung und Praxis des Verhaltens der Menschen untereinander zu lehren.

Leider antwortete der Kaiser von China nicht und die Verschmelzung von dyadischer Arithmetik udn I Ging blieb eine Aufgabe für die Zukunft. Ob die zahlreichen modernen Versuche in dieser Richtung philosophisch fruchtbar gemacht werden können, oder im Bereich der Esoterik verbleiben, muss sich zeigen.

 


Leibniz' Entwurf für eine Münze mit den ersten sieben Binärzahlen

 

 
Tabelle mit den 64 Möglichkeiten der Kombination von 8 Trigrammen im I Ging
 
© Ellen Harlizius-Klück
 

 

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